Wir über uns

Unser Angebot

Unser Institut ist ein gemeinnütziger Verein, der sich im April 2006  in einem feierlichen Festakt den Namen Edith Jacobson Institut gab. Warum wir unser Institut Edith Jacobson Institut genannt haben, erfahren Sie, wenn Sie den Namen dieser kulturkritischen und gesellschaftspolitisch engagierten Psychoanalytikerin anklicken.

Die Mitglieder des EJI sind approbierte Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Das EJI zählt zur Zeit 120 Mitglieder. Besondere Aufgabe des EJI ist die Förderung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie.

Das EJI ist eines von drei Fachgruppeninstituten, die unter dem Dach des Institut für Psychotherapie e.V. Berlin (IfP) in Zusammenarbeit Aus- und Weiterbildung in Psychoanalyse und Tiefenpsychologisch fundierter Psychotherapie anbieten. Die beiden anderen Fachgruppeninstitute sind das Psychoanalytische Institut Berlin e.V. (PaIB) und das C.G. Jung Institut Berlin e.V. (JIB).

Geschichte

Anfänge der analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Die Anfänge einer systematischen, psychoanalytisch fundierten Ausbildung für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Berlin reichen in die Zeit der ersten Nachkriegsjahre. 1948 entwickelte das Institut für Psychotherapie e.V. Berlin im Auftrag der Stadträtin Erna Maraun einen Lehrgang für Psychagogen. In diesem sollten pädagogisch geschulte Fachkräfte psychoanalytische Kompetenz erwerben, um die “Erziehungsbetreuung” von sozial gefährdeten Kindern und Jugendlichen zu übernehmen. Es sollte sich um leichtere Fälle von neurotischen Störungen handeln, während die eigentliche Psychotherapie neurotisch kranker Kinder den behandelnden Psychologen bzw. Psychoanalytikern vorbehalten blieb. Diese psychagogische Behandlung fand in privaten Praxen, Erziehungsberatungsstellen und Heimen statt.

Von der Psychagogik zur analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Für die Ausbildung gab es eine staatliche Ausbildungs- und Prüfungsordnung und bis in die 80er Jahre staatliche Zuschüsse. Der psychoanalytischen Tradition entsprechend fußte die Ausbildung auf drei Säulen: Lehranalyse, theoretische Vermittlung und Praxisanleitung (Kontrollanalyse). Bereits 1953 gründete sich eine Vereinigung Berliner Psychagogen, die bald mit KollegInnen an anderen Ausbildungsinstituten (Stuttgart, Heidelberg, Hannover) kooperierten, um ihre berufsständigen Interessen zu bündeln und zu artikulieren. Zunächst ging es um die Entwicklung einheitlicher Ausbildungsstandards, bald aber um die Weiterentwicklung des Berufsbildes. Es zeichnete sich in den 60er Jahren immer deutlicher ab, dass sich die psychagogische Behandlung immer mehr zu einer therapeutischen Arbeit mit teils psychisch schwer kranken Kindern entwickelte. Zudem wuchs das Interesse, sich dem internationalen Standard psychoanalytischer Kindertherapie anzunähern. Diese Weiterentwicklung des Berufsbildes schlug sich in der neuen Berufsbezeichnung Analytischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut in den 70er Jahren nieder.

Verein zur Weiterentwicklung der Analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie

Noch in den 80er Jahren wurde die Ausbildung der Kindertherapeuten im Wesentlichen von den Psychoanalytikern des Instituts für Psychotherapie getragen und erst allmählich übernahmen Kindertherapeuten Funktionen als Dozenten und Supervisoren, auch wenn sie im Institut keine Vollmitglieder werden konnten. Interessenkollisionen zwischen Kindertherapeuten und Psychoanalytikern des Instituts führten in der Mitte der 80er Jahre zu Schritten der Verselbständigung der Kindertherapeuten außerhalb des Instituts. 1984 gründeten über 40 Berliner Analytische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten den “Verein zur Weiterentwicklung der Analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie”. Ziel war die Fortbildung seiner Mitglieder und die Errichtung eines eigenständigen Ausbildungsinstituts. Während letzteres sich nicht realisieren ließ, zumal im Institut für Psychotherapie die Ausbildung zunehmend von Kindertherapeuten verantwortlich übernommen wurde, entwickelte sich das Fortbildungsangebot. International renommierte Kinderanalytiker konnten für regelmäßige Vorträge, Supervisionen und Workshops gewonnen werden. Exkursionen ins Ausland und große Tagungen wurden von den Mitgliedern des Vereins organisiert.

Psychoanalytisches Institut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Berlin e.V.

Mit der Verabschiedung des Psychotherapeutengesetzes 1999 und der darin vorgeschriebenen Regelung der staatlichen Anerkennung aller Ausbildungsstätten für Psychotherapie ergab sich auch für die Kinderpsychotherapeuten des Instituts für Psychotherapie die Notwendigkeit, eine eigene Organisationsstruktur zu finden. Nach langen Beratungen und Satzungsdiskussionen konnte im Jahr 2004 das “Psychoanalytische Institut für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Berlin e.V.” als Nachfolger des WAKJP e.V. gegründet werden. Ihm gehörten zu diesem Zeitpunkt 105 Mitglieder an. Das Institut delegiert seine Aufgaben der Ausbildung von Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen nach den gesetzlichen Vorgaben an das Institut für Psychotherapie e.V. Berlin, das u.a. dafür die staatliche Anerkennung erhalten hat. Die Leitung des Aus- und Weiterbildungsausschusses sowie die Funktionen als Dozent und Supervisorin werden mittlerweile von qualifizierten und anerkannten Analytischen Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten ausgeübt.

Unter einem Dach im Institut für Psychotherapie e.V. Berlin

Innerhalb des Instituts für Psychotherapie bietet unser Institut den engen fachlichen Austausch mit Kolleginnen der analytischen Psychologie (C.G.Jung-Institut) sowie der Psychoanalyse (Psychoanalytisches Institut Berlin – DPG Institut). Beide bilden Psychoanalytiker für Erwachsenenpsychotherapie aus. Das rege Institutsleben des IfP mit seinen über 400 Mitgliedern bietet generell die Möglichkeit, Kontakte mit analytischen KollegInnen zu knüpfen (Intervisionsgruppen, Qualitätssicherung, Fragen der Praxisorganisation- und weitergabe etc.).